Überglücklich stürmte Horst Reichel über die Ziellinie des Ironman Schwedens. Der Darmstädter durfte nach 8:13:01 Stunden seinen ersten Ironman Sieg feiern. Dabei lief das Rennen gar nicht so, wie er es geplant hatte – es lief viel besser. Er selbst sagte: „Mission erfüllt.“
Beim Schwimmen hielt sich Reichel ab dem Startschuss an der Spitze des Feldes auf, überlies die Tempoarbeit jedoch seinen Mitstreitern. „Das Tempo war nicht super-schnell“, meinte Reichel über die Auftaktdisziplin. „Aber es war gut um souverän in das Rennen zu starten.“ Ein schneller Wechsel brachte Reichel dann in die Führungsposition – und war der Grund, warum ab nun alle Pläne über Bord geschmissen wurde: „Eigentlich hatte ich vor, bei Kilometer 50 oder 60 zu versuchen eine Attacke zu setzen, als ich aber schon nach den ersten fünf Kilometern feststellte, dass keiner der anderen Athleten mein Tempo mitfuhr, musste ich eine Entscheidung treffen.“ Eine Entscheidung, die für Reichel den Sieg bedeuten sollte.
Horst Reichel nahm also ab der zweiten Disziplin das Heft in die Hand und gab es ab dann auch nicht mehr ab. Mehr als neun Minuten legte er auf den 180 Radkilometern zwischen sich und seine Verfolger. „Die letzte Stunde auf der Radstrecke war unglaublich hart, aber als ich meinen Vorsprung mitgeteilt bekam, wusste ich, dass ich es schaffen kann.“ Bis zur Halbmarathon-Marke legte der 32-Jährige ein hohes Tempo vor, musste aber kurze Zeit später einen kleinen Stopp einlegen: „Ich musste mich plötzlich übergeben, konnte aber ohne größere Probleme weiterlaufen und energetische Probleme mit viel Kola vermeiden.“
„Ich kann es kaum glauben“
Wie erwartet, feierte Reichel seinen Sieg gemeinsam mit abertausenden Triathlon-Fans und „auf den letzten Metern, konnte ich es dann richtig genießen. Die Schweden sind total Triathlon-verrückt!“ Dass es aber nicht nur eine körperliche Meisterleistung war, sondern auch ein Ergebnis starker Psyche, weiß auch der Darmstädter: „Mental war das das Härteste, was ich jemals gemacht habe. Aber es hat sich gelohnt. Ich kann es wirklich kaum glauben!“
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